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Rückblick Januar 2022

Im Monatsrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in diesem Monat beschäftigt

Pandemie, Epidemie, Endemie (Leben mit dem Virus, leben mit Viren) 1

Wer bestimmt das Ende der Pandemie? Wir oder das Virus? Wer bestimmt überhaupt was eine Pandemie ist, wir oder das Virus? Die Angst vor den kleinsten teils leblosen(Viren) Killern besteht ja schon lange vielleicht seit Menschenbeginn. Sicher aber spätestens seit, der Mensch den Siegeszug auf der Erde angetreten hat. Natürliche Feinde haben wir sonst keine mehr. Also kämpfen wir gegen unsichtbare und lautlose Killer. Das Worst-Case-Szenario wurde schon oft beschrieben und verfilmt. Natürlich behalten wir auch hier die Oberhand meistens kommt es gut. Auch wenn in den Geschichten die Killer oft aus dem Labor kommen. Also sogar Erreger Menschgemacht sind. Zwecks Kriegsführung!

 

SARS-CoV-2 jedoch scheint keine erschaffene Waffe des Menschen. Allerhöchsten könnte es aus einem Labor entwichen sein. Egal. Eine Pandemie wie diese haben wir in der Neuzeit kaum erlebt. Seit nun mehr als zwei Jahren hält diese uns in Atem oder besser gesagt erschwert sie uns das Atmen. Kaum zu glauben als die besorgniserregende Meldung aus China uns Anfang 2020 über eine gefährliche Atemwegserkrankung ereilt. Ach Gott was soll’s, dass gleiche Szenario hatten wir ja schon mit der Vogelgrippe, der Schweinegrippe. Beängstigender SARS und MERS. Doch schafften auch diese beiden Coronaviren es nicht uns genügend Angst einzujagen. Auch Ebola versuchte den Weg von Afrika nach Europa. Auch das hatte keine verheerenden Folgen. Das Einzige und dies sogar Positive, es zeigte wenigstens die Bemühung auf, endlich in den betroffenen Ländern etwas dagegen zu tun. Als Pandemie bezeichnet geht es in die Ende 80iger und 90iger Jahre zurück. AIDS war plötzlich auf der ganzen Welt in aller Munde. Von wo das Verursachende HI-Virus stammte war lange nicht klar. Heute gehen Wissenschaftler davon aus, dass es in Zentral Afrika durch Affen auf den Menschen übergesprungen ist. Viel früher bevor die Seuche wirklich ihr flächendeckendes Unheil anrichteten gab es schon Fälle mit Todesfolge. Seit Anfang 80iger, und besonders Ende der 80iger und Anfang der 90iger jedoch, wütete die Immunerkrankung und verbreitete Angst und Schrecken auf der ganzen Welt. Automatisch stellte sich das Social distancing ein. Die Menschen hatten Angst, Angst AIDS zu bekommen, wenn sie Hände schütteln. Bald war klar durch Hände schütteln wurden wir nicht infiziert. Schnell waren die Risikogruppen identifiziert. Hauptsächlich traf es Homosexuelle (Männer) und Drogenabhängige sowie Menschen mit einem sehr aktiven Sexualleben. Eine grosse Virenzahl befindet sich in Schleimhäuten und Blut. Weil die Viren ausserhalb nicht lange überleben können ist eigentlich nur eine direkte Ansteckung möglich. Also durch Geschlechtsverkehr und geteilte Nadeln bei Drogenabhängigen. Natürlich aber auch durch den Erhalt von Fremdblut, wenn selbiges infiziert ist. Heute wird bei Blutspenden das HI Virus getestet (vermute wird noch). Seit dieser Zeit können Menschen bei uns aber nicht mehr Blutspenden, die einmal Fremdblut erhalten haben. Die Testung wäre zu kompliziert. Es kommt eigentlich so aber kaum zu Ansteckungen, zumindest bei uns und soweit bekannt.

 

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, muss damit leben oder sterben. Es gibt keine Impfung und kein Medikament, dass das Virus aus dem Körper schafft. Mittlerweile gibt es jedoch gute Therapien um eine Erkrankung an AIDS zu verhindern und oft ohne allzu grosse Einschränkung, eben leben zu können. In Afrika sieht die Lage jedoch anders aus und trotz der schwierigen Übertragbarkeit gehört sie zu den infektiösen Krankheiten mit den meisten Todesopfern.

 

Da ich nach flüchtiger Recherche festgestellt habe, dass es eigentlich nur zwei Typen gibt ist es trotz alledem neben der Spanischen Grippe die grösste Seuche. Es sind ca. 36 Millionen Menschen seit den Anfang 80iger Jahre gestorben. Wie gross die Dunkelziffer ist, bleibt bestimmt auch ungewiss. Die spanische Grippe forderte zwischen 20 – 50 Millionen Tote. Ja nun wären wir da angelangt bei der verheerendsten Pandemie im 20. Jahrhundert die in kürzester Zeit viele Tote brachte. Gegen Ende des 1. Weltkrieg wütete sie über 2 Jahre und forderte in drei Wellen ein Vielfaches mehr an Tote als der Krieg zuvor. Es traf hauptsächlich Menschen im Alter von 20 – 40 Jahren, was ungewöhnlich war, denn Influenza Viren sorgten sonst eher bei Kleinkindern und älteren Menschen für eine hohe Sterblichkeit. Quellen gehen aber davon aus, dass es noch weit mehr Tote gab, vielleicht sogar bis zu 100 Millionen Tote. Die Spanische Grippe traf die Menschen in einer Zeit als sie einen bis dahin nicht gesehenen Krieg kaum hinter sich gelassen haben. Geschwächt von Unmenschlichen Einsätzen, Elend und Unterernährung. Sicher kein Zufall. Nach knapp zwei Jahren wurde die Krankheit endemisch. Danach gab es immer wieder Influenza Ausbrüche die für Angst und Schrecken sorgten. Doch meist schon schnell irgendwo Halt machten. Sogar Coronaviren konnten bis dahin keine Globale Tragödie auslösen. Wohl auch weil sie schlicht zu tödlich waren. So blieb eine schnelle Ausbreitung aus. Sicher es kam immer wieder zu Übersterblichkeit in einem oder mehreren Ländern die einer Epidemie später zugeordnet werden konnte.

 

Doch dann kam eben Sars-CoV-2 und mit diesem Virus, eine Krankheit Covid-19 genannt, die uns in unserer modernen und gesundheitserforschten Welt vor schier unvorstellbare Probleme stellt. Gegen die spanische Grippe gab es in dieser Zeit keine Impfung. Trotz alle dem endete der Schrecken, der im Frühling 1918 begann, Ende des Jahres 1920. Bei Covid-19 wird davon ausgegangen, dass es in China schon 2019 viele Tote gab (daher auch der Name), obwohl dies eigentlich erst Anfang Januar 2020 real und zu Handlungen führte. Es sind also nun eher mehr als zwei Jahre. Aber nun zeigt sich doch ein Licht am Horizont. Die vielen Mutationen hielten uns immer wieder auf Trab. Seit Anfang 2021 gibt es Impfstoffe die verlässlich sind. Doch wusste niemand für wie lange und wie gut dieser vor neuen Mutationen schützt. Die Zweifel blieben gross. Während die Delta Variante also noch sehr gefährlich ist und aufzeigt, dass gerade Ungeimpfte sehr gefährdet sind, kam im Dezember 21 Omikron mit Turboantrieb. Im Nu übernahm diese Variante weltweit das Zepter. Omikron ist bis jetzt die ansteckendste Variante und macht auch vor Geimpften nicht halt. Eine Durchseuchung ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Die Impfung nach wie vor noch ein guter Schutz vor schweren Verläufen aber nicht vor Weiterverbreitung. Da hilft weiter nur noch Distanz und Abschottung. Da das Virus bleibt, auf Dauer keine gute Idee ausser wir würden es für immer so belassen. Verstecken vor Krankheiten in einer nicht mehr aufzuhaltenden globalen Welt, unmöglich.

 

Wir haben eben gerade den ersten Monat des Jahres 2022 hinter uns und also endlich vielleicht ein Ende der Pandemie vor uns.

 

Hierzu meine ganz persönliche Meinung, die ist unzimperlich und hart, ich weiss:

 

Wir müssen! Ich habe eine ganz andere Einstellung zu Solidarität, dass stimmt. Aber wir können uns nicht länger als Opfer in dieser Pandemie bewegen. Die Krankheit hat in den zwei Jahren so viel Elend gebracht und wird das Ausmass niemals wirklich reflektieren können. Denn allen Modellen zum Trotz ist alles was nicht eingetroffen ist nur eine Mutmassung, Sorry. Long Covid wird uns noch lange nachhaltig beschäftigen (das ist auch nur eine Behauptung, meine) aber eben nicht nur der Erkrankten, sondern der Weltbevölkerung. Wir wollen keine Covid-19 Toten mehr egal wie es um das persönliche Schicksal steht. Dabei ist es hierzulande völlig Wurst, dass es anderswo weit grössere Probleme gibt. Die Spanische Grippe hat aufgezeigt, dass Krankheiten dann einen tödlichen Nährboden haben, wenn die Gesundheit schon angeschlagen ist. Dies zeigt mir erstens, dass der Ursprung der Krankheiten meist aus Ländern kommen wo eben ein gesundes Leben nicht gewährleistet ist. Getötete Kinder werden weit weg in Kauf genommen, dass ist deren Problem. Doch eben zeigt nicht gerade diese Pandemie, dass ein Bumerang immer zurückkommt? Was wenn wir hier die Augen verschliessen und damit eine noch grössere Bedrohung auslösen?

 

Mich beschäftigen immer auch breitere Ansichten. Das Elend im 2. Weltkrieg und die Folgen bis heute. Aber auch die erfolgreiche Ausrottung bestimmter Krankheiten wie die Poken. Die Folgen unseres Tuns und die unterschiedlichen Ansichten. Wann wird die Pandemie endemisch und wie gefährlich sind lokale Epidemien, global gesehen?

 

Ich möchte das nun so stehen lassen und es im Februar beenden. Vielleicht ist dann auch die Pandemie beendet, wer weiss?!

 

 

 

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