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Rückblick Wo. 49/50 / 02.12. - 15.12.2019

Im Wochenrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in dieser Woche beschäftigt.

Vor dem Fest der Liebe noch einmal Kampf... ...noch einmal WAHLKAMPF!

Wie immer also am Mittwoch Mitte Dezember noch einmal Wahlen. An diesem Tag muss nun der Volkswillen in der Regierung umgesetzt werden. Das heisst im Nationalrat sind die Grünen nun die vierte Kraft ganz knapp hinter der FDP. Es wurde schnell einmal klar die Zauberformel wird ein weiteres Mal gesprengt. Diese gilt eigentlich seit 1959 und besagt, dass die drei grössten Parteien je zwei und die viert Stärkste Partei einen Sitz in der Regierung beanspruchen. Die Grünen spielen dabei die zentrale Rolle, denn erhalten sie keinen Bundesratssitz ist die Zauberformel dahin. Genau genommen hiesse das wolle diese aber beibehalten werden ginge es auf Kosten der CVP. Tatsache ist sehen wir die Sache nun im Nachhinein ganz pragmatisch die Zauberformel ist ein weiteres Mal rein faktisch Geschichte. Klar war nämlich schnell einmal, so oder so, niemand möchte eigentlich die Mitte aus der Regierung haben und so wurde auch gewählt. Deshalb galt der Angriff ganz alleine einem Sitz der FDP. Genauer gesagt nur dem von Bundesrat Cassis. Die Argumente ganz klar die FDP ist zurzeit Übervertreten in unserer Regierung. Aber das gilt eigentlich auch für die SP. Da mit grösster Wahrscheinlichkeit auch da Sitze bei Rot an Grün verloren gingen zudem währen eigentlich die Linken mit drei Sitzen auch wieder übervertreten. Also viel Geplänkel über unser Volkes Willen. Eigentlich ist grundsätzlich die Zauberformel heute nicht mehr relevant. Seien wir ehrlich sie funktioniert schon seit längerem nicht mehr wirklich. Sei es weil die SVP auch länger warten musste auf ihren  zweiten Sitz oder sie gleich selbst die Zauberformel in den Wind schossen als sie ihre beiden Bundesräte aus der Partei ausschlossen beziehungsweise ekelten.

Wird das Ganze aber durch die Bundesversammlung angesehen hat sich eben auch nicht viel verändert. Da ist einfach zusammengezählt die GPS nach wie vor an fünfter Stelle und so doch eben die Zauberformel gesichert bliebe es wie vorher.

Ich möchte natürlich auch nicht für andere, sprechen jedoch glaube ich, dass eine Beständigkeit auch im Sinne des Volkes liegt. Die Grünen hatten einfach auch Pech, weil um die Konkordanz zu bewahren nur Sitze zur Auswahl stehen die erst jüngst ersetzt wurden. Und seien wir ehrlich Bundesräte die abgewählt oder schon nur zum Rücktritt gezwungen wurden, diese Historie hat irgendwie einen bitteren Beigeschmack.

 

Vielleicht sind die Grünen ja gut beraten auch der Umwelt zu liebe, wenn sie den Weg der SVP gehen und noch ein bisschen in der Opposition bleiben. Ihre Zeit wird kommen sollte der Wahlsieg nicht nur eine Modesache sein. Schliesslich ist unsere Klima nicht erst seit heute Thema sondern schon lange dies führte ja grundsätzlich auch dazu, dass die Grünen immer etwas zulegen konnten. Doch seien wir ehrlich, eigentlich müssten sie so schon zur stärksten Partei geworden sein. Bei der SVP schien das zu funktionieren trotz grossen Verlusten bleibt sie dank den vergangenen erfolgreichen Wahlen fast zwangsläufig noch die stärkste Partei. Auch wenn gerade ihre Engstirnige Politik im Moment etwas aus der Mode geraten ist.

 

Die Spielchen bei den Wahlen fand ich trotz alle dem etwas sonderbar und vielleicht ein bisschen Wegweisend. Die Grünen stellten also ihre Bundesrätin Regula Rytz. Sie beharrten auf der Meinung das Volk habe am 20. Oktober die Zauberformel den Bach runter geschickt und greifen nur den Sitz der FDP an. Aber ist das wirklich so. Das gesamte Spiel begann schon mit der Wahl von Simonetta Sommaruga da bekam Regula Rytz schon 13 Stimmen von wo her? Wahrscheinlich sogar von jenen die sie um keinen Preis im Bundesrat möchten. Tja, und bei der offiziellen Kandidatur, dann die Schlappe. Das heisst eine Stimme weniger als eigentlich zugesichert und Ignazio Cassis verbleibt im Bundesrat. Viola Amherd wurde etwas erstaunlich mit Bestresultat gewählt. Sie war aber auch die einzige Kandidatin bei der nicht alle Wahlzettel abgegeben wurden, einer fehlte. War das ein Wink für die schlechte Wahlbeteiligung am 20. Oktober. Vielleicht musste aber einfach auch jemand dringend auf Toilette. Karin Keller-Sutter danach mit einem eigentlich schlechten Resultat. 21 Stimmen gingen noch an..., nein nicht Regula Rytz sondern an Marcel Dobler FDP!

Für mich alles etwas Fragwürdig. Die Grünen seien auch deshalb nicht in den Bundesrat gewählt worden weil sie zulange gezögert hätten. Ich behaupte aber sogar, dass sie das vielleicht auch gar nicht wollten, zumindest nicht mit aller Konsequenz. Sie haben die Kandidatur nur bei Herr Cassis angesetzt, warum? Sie wollten ja den Sitz der FDP angreifen. Herr Cassis Wahl stand als erste an, klar. Aber warum trat frau nach erster verlorener Schlacht nicht gegen Frau Keller-Sutter an? Natürlich dies wäre auf kosten der Ostschweiz auch nicht ganz gerecht aber doch eigentlich logischer als das Tessin wieder aussen vor zu lassen. Ach ja die Chance hätte ja auch noch bei Frau Amherd bestanden. Wisst ihr was ich da auch noch ein wenig Vermute? Frau Amherd war für die Grünen keine Option des Departementes wegen. Da es erst letztes Jahr zu Wechseln kam wäre es nicht denkbar, dass es gleich wieder Rochaden geben würde. Also sorry, sich Frau Rytz im VBS vorzustellen fänden wohl nicht nur die Linken albern.

Apropos albern fand ich auch die 21 Stimmen für Dobler, wo Mann und Frau ziemlich sicher sind aus welchem Lager sie kommen...

 ...aus dem Lager wo die herkommen die für das Volk politisieren. Einfach kindlich!

 

Dies lässt mich sogar zum Schluss kommen ganz Rechts und ganz Links gehören nicht mehr in die Regierung. Sie sind die, die Posaunen das Volk zu vertreten. Dies könnten sie aber besser in der Opposition und so die Regierung auch etwas unter Druck setzen die vom Volk gewünschten Ziele durchzusetzen. Dies wird ja Grundsätzlich gefordert. Die grünen Ziele müssen realisiert werden auch ohne Grüne Bundesrätin. Das war ja nicht ganz so bei allen Volksvorhaben. Mit zwei Vertretern der SVP gelang es trotzdem nicht die Einwanderungsinitiative umzusetzen.

Recht und Links aussen bringt vielleicht die Bedürfnisse auf den Tisch aber ich bin nun sehr Böse. Realistische Lösungen werden für mich beide nicht bringen! Die Grünen wurden 2019 gewählt weil sie sich für die Umwelt einsetzen. Genau wie lange die SVP profitierte von der kritischen Haltung gegenüber dem Ausland und Ausländern. Auf die Frage an die Grünen zur Selbstkritik wurde immer wieder ausgewichen. Auch eine SVP Taktik.

Für mich ist einfach klar solche Parteien sind vielleicht gut für die Aufmerksamkeit der Probleme die uns beschäftigen aber nicht für die realistische Lösungsfindung und das ist definitiv die Aufgabe des Bundesrates.

 

Hier findest du meine Ansichten nach dem 20. Oktober.

 

 

Kampf um Preis und Wirkung

Wieder einmal steht ein vielversprechendes Medikament im Fokus. Ein Medikament das den Leidensweg einer heimtückischen Krankheit lindern könnte. Doch der Spruch Gesundheit kann man sich nicht kaufen zählt für mich heute nicht mehr. Das BAG hat das Medikament nicht zugelassen. Viel zu teuer! Auch wenn es Verbesserungen der Krankheit aufweist, im Gegensatz zum Vorgänger Medikament. Das ist ja schon ein Grundsatz den ich verstehe. Sind teure Medikamente oder Therapien nötig müssen sie einen gewissen Erfolg versprechen, völlig klar. Wenn dann aber der Preis so hoch ist, dass eine soziale Finanzierung nicht mehr gewehrleistet ist, hinterfrage ich unsere Gesundheitspolitik schon. Beziehungsweise ich kann es nicht verstehen warum man die Pharma Lobby nicht in die Schranken weisen kann. Die Aussagen der Hersteller des vielversprechenden Medikament gerechtfertigen ihren hohen Preis mit den teuren Forschungsgeldern was ja noch nachvollziehbar ist. Jedoch stellt es mir die Nackenhaare, wenn die zweite Aussage die Wirkung sei Erfolgsversprechend und deshalb gerechtfertigt. Für mich ist die Pharma nichts anderes mehr als der Garant für Abzocke, und nicht besser als Banken. Nein schlimmer, denn mit Banken müsste man theoretisch nicht geschäften, es ist nicht überlebenswichtig. Die Gesundheit aber schon. Auch wenn die Pharmamultis vielleicht gute Steuerzahler sein mögen, die Rechnung mit der Gewinnbringenden Geschäftsstrategie auf kosten Kranker geht für mich schon lange nicht mehr auf! Dies haben sie schon in Drittweltländern gezeigt, wo plötzlich schwere Krankheiten bekämpft wurden, als das viele Geld floss. Also als es attrakiv wurde. Für mich macht es immer mehr den Anschein. Die Gesundheit der Menschen ist ihnen eigentlich "scheissegal"(sorry), Hauptsache ihre Kasse klingelt.

Da fragt man sich noch warum es Impfgegener gibt? Warum nicht das gesparte Geld jener die sich nicht impfen lassen wollen, in Medikamente fliessen lassen die wegen anscheinend so hohen Kosten(Forschung und Herstellung) unbezahlbar sind? Auf Impfgegner wird immer wieder mit dem Finger gezeigt. Unverantwortlich, andere und sich selbst gefährdend, werden sie beschimpft. Sehen wir unseren Finger doch einmal etwas skeptischer an, vielleicht ändert er die Richtung beim genaueren hinschauen.

Kampf um die Herzen

Sportler/innen sind sich gewohnt zu kämpfen, ja der Kampf ist ihr Beruf. Jede(r) Sportler/in hat eine(n) Gegner/in und die/der muss bezwungen werden. Das Siegen steht im Mittelpunkt. Sie tun das für sich aber natürlich auch fürs Publikum. So werden jährlich die Ausgezeichnet die uns Emotionen und die grandiose Leistungen vollbringen. Ein Wettkampf den sie am besagten Abend nicht beeinflussen können. Alle Nominierten auch die die es nicht geschafft haben brachten den Sportinteressierten viel Freude. Es wurde mitgelitten und mitgefreut. Nicht nominiert war das Frauen Unihockey-Nati-Team, natürlich weil ihr Höhepunkt gerade noch lief. Was diese Frauen uns geboten haben war Spitzenklasse. Trotz der knappen Niederlage waren sie doch halt das Team des Tages. Es wird unvergessen bleiben!

Zurück zu den Awards. Einer der wertvollsten Preise ist für mich der Paralympic Award. Schön das diese Sportler/innen auch ausgezeichnet werden. Sie leisten für mich schlicht den grössten Einsatz und der Preis wirkt für mich dann auch weniger Persönlich sondern mehr für das Kollektiv.

Mit dem Sportler und der Sportlerin des Jahres bin ich rundherum zufrieden. Meine Favoriten siegten. Nicht nur weil beide aus dem Kanton Bern kommen ;-) (hier spielte es definitiv keine Rolle nicht wie bei den Bundesratswahlen). Sondern weil sie das Überraschende geschafft haben. Top Botschafter für die Schweiz. Mit einer Sportlerin die uns in einer Disziplin überraschte von der wir kaum zu träumen mehr wagten jemals eine WM Medaille zu ergattern. Von einem Sportler der unseren Nationalsport in die Welt hinausträgt und trotz seiner "bhäbigen" Art eine riesige Offenheit versprüht!

 

Auch wenn wir den Spitzensport nicht zum Überleben benötigen, finde ich es trotzdem bereichernd von all den Athleten und Athletinnen unterhalten zu werden. Sie ihre Liebe und das Herzblut ihrer ausgeübten Sportart mit uns teilen. Grossartig!

Auch wenn gerade im Spitzensport eine Lobby am Werke ist, die Menschenrechte verletzt, bei der Korruption leider grossgeschrieben wird und sie sich kaum um Klimaschutz schert. Aber auch hier im Endeffekt wollen die meisten Sportler/innen, dass tun was ihnen Spass macht und was sie können und bemühen sich dem "Filtz" wo möglich Parole zu bieten!

 

 

Dies wird mein letzter Wochenrückblick - Eintrag in diesem Jahr sein. Ich melde mich im neuen Jahr wieder, unteranderem schaue ich auf das ganze Jahr 2019 zurück.

Ich wünsche allen schöne Weihnacht und einen guten Start ins 2020!!!

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