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Rückblick Wo. 46 / 11.11. - 17.11.2019

Im Wochenrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in dieser Woche beschäftigt.

Das verrückte Geschäft mit Drogen.

Drogen immer schon ein lukratives Geschäft. Durch die Abhängigkeit vieler Drogenkonsumenten ist der Absatz garantiert. Wann spricht man überhaupt von Drogen und sind sie wirklich nur schädlich? Wo ist der Unterschied zwischen Sucht und Genuss? Führt eine Legalisierung zu mehr oder weniger Drogenkonsum? Diese Frage wurde in der Arena gestellt. Der Jugendschutz hatte dabei höchste Priorität. In Thun kam eine Motion im Stadtrat nicht gut an die das Rauchen auf Spielplätzen verbieten wollte. Wieso eigentlich? Das Rauchen ist schwer gesundheitsschädigend und es wird viel Präventionsarbeit geleistet der Jugendschutz dabei hochgeschrieben. Das Problem wohl, Raucher werden dadurch Gesellschaftlich immer mehr an den Rand gedrängt und jetzt wird noch versucht sie vom Spielplatz fern zu halten. Wer raucht muss seine Sucht befriedigen ansonsten wird er aggressiv. Draussen an der frischen Luft ist die Belastung für Passivraucher auch nicht da. Ansonsten müsste man grillieren auch verbieten. Das Problem ist aber eher die Präsenz des Rauchers. Wie gehen Kinder mit der Vorbildfunktion um? Wollen die Erwachsenen ihre Kinder im Auge behalten wird eben überall geraucht. Die Stummel auf den Boden geworfen und Kinder stecken gerne alles Mögliche in den Mund. Ein Dilemma mit Sucht- und Drogen sei es legal oder illegal. Der Jugendschutz die grösste Herausforderung.

 

Das illegale Dreckgeschäft in unserer Gesellschaft zu verbannen auch schwierig. Platzspitz und Letten solche Bilder der 80iger heute nicht mehr zu sehen. Aber das Problem natürlich nicht gelöst. Da habe ich mich auch schon gefragt hat es nicht auch mit dem heutigen Konsum etwas zu tun. Heute werden vielleicht andere Substanzen bevorzugt. Heroin wohl eher Schmerzlindernd und die Welt eher gleichgültiger sehend, glaube ich heute will der Süchtige nichts verpassen. Aufputschen ist dann eher gefragt. Kokain, Ecstasy sind seit der 90igern hoch im Kurs. Nur noch wer Cannabis raucht gehört eher zur "mir isch glich" Gesellschaft (So nehme ich es in der Öffentlichkeit war). Der körperliche Verfall wohl auch etwas weniger stark als bei spritzenden Drogenkonsumenten. Die Spritze mehr und mehr im Hintergrund. Diese hatte ja einige schreckliche Auswirkungen. Dreckige Spritzen führten zu Ausschlägen, Infektionen und der, Ende der 80igern neuen und tödlichen, Krankheit AIDS. Wer also das "Besteck" heute noch braucht kann es meist geprüft erwerben.

 

Viele Menschen gehen gerne an Grenzen, was verboten ist, reizt. Das Milliardengeschäft der Drogenmafia garantiert. Deshalb müssen die bisweilen illegalen Drogen unbedingt legalisiert werden. Nur so kann diesen schmutzigen internationalen Unternehmen ein Riegel geschoben werden.

Das alles hätte ich noch vor ein paar Jahren voll und ganz unterschrieben. Nur so hätte man eine Chance das Dreckszeugs im Griff zu haben. Die Drogenkartelle zu zerschlagen. Dies müsste aber international geregelt werden, denn Länder wie zum Beispiel die Niederlande mit dem legalen Cannabiskonsum, kämpfen ja so genau gleich mit dem illegalen Dilemma. Der Konsumtourismus wird gefördert. Es zieht viele Konsumenten an für die es in ihren Ländern verboten ist. Um wirklich die Drogenkartelle zu zerschlagen, müsste eine Internationale Legalisierung erfolgen, mit den genau gleichen Vorbehalten.

 

Grundsätzlich glaube ich, ist das grösste Problem, dass eben gerade nicht jeder Mensch gleich tickt. Wenn wirklich das Verbot den grössten Teil der Menschen dazu bewegen würde wäre eine Legalisierung das einzig Richtige. Jedoch müsste sogar der Jugendschutz hinterfragt werden. Es bräuchte hier keine Einschränkungen, denn so hat man ja genau wieder ein Verbot, dass reizt. Da bräuchte es sehr viel Eigenverantwortung auch seitens der Eltern. Dies ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. Jugendliche wollen gerne erwachsen sein. Deshalb wird genau das getan was Erwachsene dürfen ihnen aber verboten ist. Ich kenne das sogar von mir und diese Sucht hält bis heute an. Obwohl die Folgen meiner "Droge" noch immer nicht ganz abgeklärt sind und sie natürlich sicher nicht ganz so schädigend und wenig berauschend ist, wie andere. Ich spreche vom Kaffee! Mir ist schon bewusst, dass der Kaffee für Kinder ja nicht verboten war dennoch galt er immer als sehr ungesund vorallem für Kinder. Ich weiss nicht wie es heute ist aber ich bin mir sicher als ich noch zur Schule ging, hätte ich in einem Restaurant keinen Kaffee erhalten. Also kaum sechzehn durfte ich Kaffee bestellen und fand das wahnsinnig erwachsen und finde es übrigens noch heute!

Also müsste bei einer Legalisierung vielleicht sogar jede Art von Verboten aufgelöst werden, dies hätte aber zur Folge, dass noch mehr Präventionsarbeit geleistet werden müsste. Zuletzt könnten aber vorallem auch die Menschen profitieren die sich einfach gerne mal berauschen lassen. Die soll es ja auch geben. Die wären sicher auch wieder bereit auf die Substanzen eine Steuer zu bezahlen, die ausschliesslich in die Prävention gesteckt würde.

Es gibt aber auch Menschen die lieber legal ihren Rausch suchen und daher nur Alkohol trinken. Wir wissen, dass der Alkoholmissbrauch ein riesen Problem ist. Auch alkoholkranke Menschen gefährden nicht nur ihre körperliche und geistige Gesundheit sondern zerstören ihr ganzes Umfeld mit ihrer Sucht. Das Gefährliche dabei die Anfänge in die Sucht sind weniger schnell ersichtlich. Die Gesellschaft akzeptiert es. Trinken tun fast alle, mehr oder weniger viel. Süchtige zumindest verschleiern genau mit diesen Aussagen ihre Probleme. "Ich mache nichts illegales, andere trinken noch mehr!" Die Abhängigkeit wird also zu spät erkannt, weil es in einem legalen Umfeld stattfindet. Also müsste der Alkohol vielleicht sogar auch verboten werden. Er unterscheidet sich dennoch von vielen anderen Substanzen, denn Alkohol wird nicht per se zur Berauschung getrunken. Er gehört zu den Genussmitteln, etwas das viele zu sich nehmen, weil sie es gerne trinken. Vielleicht sogar weil viele Alkoholhaltige Getränke eine Seele haben. Anbau und Produktion sowie das reifen, sind faszinierende Eigenschaften. Ich kenne mich nicht aus mit den harten Drogen doch glaube ich kaum, dass der meiste Konsum anderer Substanzen noch einen Genusseffekt hat, hier geht es um den Rausch und das Gefühl alleine. Alkohol hingegen kann noch etwas kontrolliert werden. Den Pegel bis zu einem gewissen Punkt noch selbstbestimmt werden. Ein wenig berauscht vielleicht nur damit man mutiger wird jemanden anzusprechen ohne die Kontrolle ganz zu verlieren.

 

Nun sind wir auch schon am Punkt weshalb überhaupt berauschende Substanzen eingenommen werden. Alltag vergessen, mutiger, kreativer sein, wacher und so dem Druck standhalten. Jedoch geht die Selbstkontrolle verloren. So gibt es auch Menschen die genau deswegen auf Drogen verzichten, sich erst gar nicht auf die Gefahr einlassen. Also es gibt auch Menschen die es nicht mögen wenn sie ihre Handlungen nicht mehr im Griff haben. Die halt einfach ihre Verfassung ertragen. So kommen Stoffe deren eine grosse Gefahr für Abhängigkeit vorausgesagt wird erst gar nicht in Frage. Weiss nicht ob da die Prävention dies einzuschätzen das einzige ist oder doch das Verbot davor warnt wie gefährlich es ist. Bei mir spielte sicher beides mit. "Abhängig" vom Kaffee wurde ich erst als er für mich gesellschaftstauglich wurde.

 

Nun kommen wir noch zu einem Problem, dass eigentlich gerne unter den Tisch gewischt wird. Drogen sind nicht per se nur Gesundheits- und Gesellschaftsschädigend. Die Substanzen haben alle eine Wirkung auf unseren Körper die sich auch positiv auswirken kann. Viele Substanzen werden in ihrer Urform schon seit Jahrtausenden zur Heilung und Schmerzlinderung eigesetzt. Also ist völlig klar, dass niemand ganz auf die "Produkte" verzichten will. Die Legalisierung hätte den Vorteil, dass die Pharmaindustrie die einzelnen Wirkstoffe geziehlt einsetzen kann. THC ist ja da schon eine schon gängige Variante.

Mein Fazit um jeden Preis legalisieren?! Es ist die beste Lösung für alle. Cannabis zum Beispiel ist weniger schädlich als Alkohol und hat viele heilende Eigenschaften.

Aber eben der Missbrauch kann dennoch folgenschwere Auswirkungen haben wie zum Beispiel die Begünstigung einer Psychose oder es führt zu Kreislaufproblemen. Zudem ist sehr schwierig umzugehen mit der Wirkung. Denn eines gälte sicher immer noch, berauscht Auto zu fahren oder zu arbeiten ist enorm gefährlich und wäre verboten. Im Gegensatz zu Alkohol bei dem mit der Höhe der Promille im Blut, die Wirkung einfach zu ermitteln ist, ist es bei Cannabis anders. Hier kann über längere Zeit ein Konsum festgestellt werden sogar von der Polizei. Dennoch ist noch nicht klar ob die Substanzen an Ort noch wirken. Dies braucht Untersuchungen. Also der Ausweis erst mal weg und später wird festgestellt, dass kein Einfluss mehr vorhanden war. Die Kosten für solche Szenarien kann man sich ja vorstellen.

 

Eines ist klar mit der Legalisierung übernimmt die Gesundheitsbranche eine grössere Verantwortung. Ich bin mir aber nicht sicher ob dies der richtige Weg ist. Die Pharma ist bekanntlich ein gut laufendes Geschäft, die erst noch über Verfügbarkeit entscheiden kann. Die nächste Abhängigkeit ist vorprogrammiert. Zudem ist bestimmt wieder eine Geldmaschinerie am Werke, die den Betroffenen es schwer zugänglich macht. Wie zum Beispiel ALS und MS Patienten die das lindernde THC kontrolliert und teuer erwerben müssen, wenn es doch kostengünstig im Garten wächst.

Also mit einer generellen Legalisierung kann wohl oder übel auch nicht gespart werden.

 

Was ich also noch vor fünf Jahren mit Ja beantwortet hätte (vorallem die Legalisierung von THC) löst bei mir heute ein Dilemma aus. Ich kann somit die Politik verstehen, dass dieses Problem nicht einfach zu lösen ist.

 

Es ist auch immer schwierig herauszufinden wem es wirklich um unsere Gesundheit geht und wer nur das Geld dahinter sieht. Die Mafia sicher einfacher zu durchschauen. Ihnen ist die Gesundheit anderer egal.

 

 

Das verrückte Wahljahr

Auch die letzten Wahlen für das Volk sind nun bald abgeschlossen. Die 2. Wahlgänge der Ständeräte werden noch bis nächstes Wochenende dauern. Danach ist Schluss und alles klar. Die Weichen für die folgenden Bundesratswahlen von Stimmbürgern mitgestellt, jedoch liegt es nun in der Hand der Bundesversammlung. Im Kanton Bern hat Rot Grün das Rennen gemacht. Nur eben nicht das grün das so absolut im Hoch ist. Nein die Logo grüne SVP zieht nach elf Jahren wieder ins Stöckli (mit Stöckli ) ein. Eben Rot, Grün jedoch links und rechts.

 

So nach Medienberichten hörte es sich fast schon so an wie wenn sich das Klima um Grün etwas abkühlen würde. Etwas Ernüchterung machte sich wohl schon breit bei den bisher Siegessicheren Linken.

 

Nun eben lassen wir uns noch überraschen, welche verrückte Idee sie für die letzten Wahlen dieses Jahres haben. Den Bundesratswahlen.

 

 

Der verrückte Herbst

Ob es zu schneien begann weil Grün in Bern und Zürich nicht punkten konnte? Wohl kaum. Ich kann mich kaum mehr an einen so nassen Herbst erinnern und Mitte November gab es im Münstertal seit 55 Jahren nie mehr so viel Schnee. Da werden bestimmt wieder viele Stimmen laut: "Und wo ist jetzt die Klimaerwärmung...?"

 

Spannend und ich werde hier meinen Senf auch dazu geben.

 

 

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