Rückblick Wo. 19 / 04.05. - 10.05.2020

Im Wochenrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in dieser Woche beschäftigt.

Coronamüde oder Freiheitsliebend?

Nur noch wenige Infizierungen! In der Schweiz sinken die Fallzahlen täglich sind es meist unter Hundert Ansteckungen. Die schrittweise Lockerung und das Einhalten der Hygieneregeln zeigen den richtigen Weg auf. Doch Wiederstand könnte das ganze vielleicht zum Kippen bringen.

 

Während das Parlament schon länger mit "stämpfälä" ankündigte das Zepter der Regierung wieder in ihre Hand zu bekommen, stellte man doch nach der Sondersession fest, dass der Bundesrat nicht ganz falsch liegt mit seinem Plan. Allgemein gab es schlussendlich Lob und es wurde kaum etwas gerüttelt an den Plänen. Vielleicht haben sie doch gemerkt, dass regieren auch Verantwortung bedeutet. Auch hat man den Eindruck, dass gerade im Parlament die verschiedenen Interessen einige Zeit in Anspruch nehmen um zuletzt eine Lösung zu finden. Diese Zeit haben wir jedoch nicht, das Virus gewährt uns diese schlicht nicht. Bei allem Handeln bleiben Verunsicherungen und Ängste. Das Richtige zu tun war noch nie so schwer wie jetzt!

 

Coronamüde werden wir langsam alle! Öffnungen nach und nach wollen uns kleine Schritte in die Normalität bieten. Aber gerade die Abstandsregeln schränken die Freiheiten weiterhin noch stark ein. So bleibt eine gewisse Angst ob diese Massnahmen auch wirklich umzusetzen sind. Es zeigt das Krankheitsbild dennoch auf, gerade Schutzmasken und der nötige Abstand sind für uns Abendländern weit entfernt von Normalität.

 

Seit dem 1. Mai gibt es nun von Minderheiten jedoch Wiederstand immer und immer wieder. Demos werden unbewilligt durchgeführt. Absurde Forderungen in Gruppen sind dabei zu erkennen, die über die Politische Gesinnung hinausgehen. Da wird doch tatsächlich die 5G Antenne zur Coronapolemik. Verschwörungstheorien zum Machtanspruch des Volkes. Persönliche Einschränkungen zur Freiheitsberaubung deklariert. Jedoch ganz egoistisch, denn was Freiheit bedeutet ist individuell. So nach dem Motto wenn nicht demonstriert werden kann herrscht Diktatur. Nun gerade diese Demos der letzten Tage zeigen mir Eindrücklich, dass Demos vielleicht gar nicht so demokratisch sind aber bestimmt nicht sozial und solidarisch.

 

Coronamüde sind wir alle doch welchen Preis sind wir bereit zu zahlen? Kostet es uns die Freiheit, die Solidarität, den Wohlstand oder sogar das Leben?

 

 

 

Freiheit alles andere als sozial!? Demonstrationen alles andere als demokratisch und solidarisch!?

Für mich sind, wie schon bekannt, Demos und Kundgebungen ein "Gräuel". Die Grossansammlungen Gleichgesinnter mit diesem Hauch von Überlegenheit zu demonstrieren, dass die Mehrheit falsch liegt, fand ich eben nie wirklich demokratisch noch sozial und natürlich keinesfalls solidarisch.

 

Genau in dieser Zeit zeigen mir diese Aktionen ihr wahres Gesicht. Versammlungen sind nach wie vor verboten. Wird dies im regulären Rahmen mit maximal 5 Personen und 2m Abstand falls nicht aus gleichem Haushalt ausgeübt, gebe es auch keine Demo, dass würde ja so niemand als solche erkennen. Transparente in der Öffentlichkeit dagegen bezwecken, dass sich immer mehr Leute dazugesellen. Wer dies bestreitet lügt! Jeder hat doch das Recht seine Gesinnung daheim zum Beispiel am Balkongeländer kund zu tun.

 

Die Bilder der Menschen von solchen Veranstaltungen in den Medien vermitteln mir nur eins. Verweigerung des Gehorsams. Sie treten für nichts und Niemanden ein, nur für sich selbst. Also genau der Grund warum ich Demos und Kundgebungen so abstossend und unnötig finde. Meistens geht es um den puren Egoismus. Freiheit liebe Leute hat gar nichts mit sozialem und demokratischem Verhalten zu tun. Die absolute Freiheit zeigt gerade hier auf, dass ein autonomes Handeln bei uns Menschen nicht funktionieren kann. Das heutige Verhalten zeigt mir einen gewissen Narzissmus und da kann die individuelle Freiheit, sozial nicht funktionieren.

 

Demos und Kundgebungen wollen mir suggerieren sich mit grosser Menschenansammlung für Benachteiligte einzusetzen, für die die sich nicht selbst wehren können. Auch wenn die Ansammlungen meist riesig waren repräsentieren sie nur kleine Teile einer Bevölkerung. Weil sie sich aber für die wehren, die sich in ihren Augen nicht wehren können, legitimieren sie die undemokratischen Forderungen.

Genau die Demos in Coronazeiten geben mir eine Antwort auf meine Fragen.

  • Der arabische Frühling (besonders Ägypten) ist ein gutes Beispiel. Tausende demonstrieren gegen das autokratische Regime Mubaraks und gewinnen. Doch die lang ersehnten Wahlen zeigten ein anderes Bild. Das Volk wählte sehr konservativ was wiederum zu Menschenrechtsverstössen seitens der neuen Regierung führte. Wieder Demonstrationen, wieder versucht eine Minderheit grosses zu bewegen, ganz und gar für die Benachteiligten.
  • Frauen versammeln sich um ihre Rechte durchzusetzen und nicht nur Ihre sondern ganz uneigennützig für alle Frauen. Auch hier standen nicht alle Frauen mit Transparenten auf der Strasse. Trotzdem wurde vermittelt, dass jede Frau noch immer nicht gleichgestellt sei dies aber unbedingt sein muss. Egal wie das Bild der Mehrheit der Frauen persönlich aussieht.
  • Auch die Klimabewegung zeigt mir gerade jetzt, dass es oft wohl doch um eigene Interessen geht. Die hohle Hand und IHR müsst, stösst mir zunehmend sauer auf.

Vielleicht wäre es an der Zeit nicht nur zu fordern sondern selbst zu handeln. Die Energie für Demonstrationen zu sparen und sie zu nutzen, für echte Taten. Denn wenn eine Minderheit und noch im Schlepptau mit Chaoten für eine Minderheit kämpft, werden selbe Ziele auf die Dauer keine Früchte tragen. Wer sind die VerliererInnen? Genau die die sich nicht wehren können! So oder so!

 

Eines ist für mich klar, wer zukünftig in der Schweiz nicht Abstimmen geht, wer abstimmen darf, hat  keine Berechtigung zu demonstrieren. Da könnte man jetzt sagen die Klimajugend ist berechtigt, da sie ja nicht abstimmen darf. Nun wenn sie mit ihren Forderungen auch später noch Verantwortung übernimmt, natürlich. Nur wissen wir dies heute noch nicht, wie damals die 68iger-Bewegung oder heute was das Coronavirus noch alles anstellen wird.

 

Die Coronademos zeigen mir, dass mit der Angst grosse Verunsicherung gestreut wird. Achtung vor einem Polizeistaat! Achtung vor der Diktatur unserer Exekutive auf Bundesebene. Es gefährdet unsere Demokratie! WIRKLICH?

 

 

 

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