Im Monatsrückblick schreibe ich frisch von der Leber was mich in diesem Monat beschäftigt
Historischer Schweizer Freudetaumel
Ach, was doch so ein Coiffeur alles bewegen kann. Vielleicht der Matchwinner schlecht hin. Psychologische Erfahrung wenn auch nicht studiert garantiert. Dem Coiffeur dem ich vertraue und es kommt gut.
Okay, von vorne.
Da spielt die CH-Nati ein schlechtes Spiel gegen Wales und holt nur einen Punkt. Für diese Leistung lassen sie sich auch noch belohnen und fliegen extra einen Coiffeur ein. Wohlverstanden in der Coronazeit wo eh schon diese Fussball-EM fragwürdig ist, organisiert man einen Coiffeur. Leider wurde nicht gesagt von wo er kommt. Das wäre nämlich noch wichtig. Wenn aus der Schweiz dann Corona-Schutzmassnahmenerprobt. Also erst mal keine Panik. Während man dann mit Luxuskarossen noch weiter geprahlt hat stand das Spiel gegen Italien an. Für die blondgefärbten und ihre Genossen ein Debakel. Die Schweiz geht unter. Übrigens schon vor dem Spiel. Während die Italiener aus voller Brust ihre Hymne grölten, bewegten bei den Schweizern vorwiegend die ihre Lippen, die eventuell noch eine eidgenössische Wurzel haben. Einmal mehr!
Gegen die Türken dann ein solides Spiel und somit die Sicherung zum vierten Mal hintereinander die Achtelfinals zu bestreiten. Keine Ahnung was der Coiffeur den Jungs während seiner Arbeit zugeflüstert hat. Dennoch ein bisschen Ruhm tut dem Gewerbe gut. Dieses steht nämlich sonst höchstens im Fokus, wenn es um tiefst Löhne geht. Vielleicht doch eine Taktik die grossen zu täuschen.
Es stand nun also der Achtelfinal an, gegen ein übermächtiges Frankreich, ja gegen den amtierenden Weltmeister und den Titelanwärter. Logisch keine Chance! Zwar spielen die Schweizer meistens besser gegen die ganz Grossen (Beispiel Spanien oder Argentinien) aber schlussendlich blieb bis jetzt immer das Nachsehen. An dieser EM sieht’s noch düsterer aus, weil man ja eben keine Chance hatte gegen das grosse Italien scheint auch diese Option keine zu sein. Also heisst es wohl ein weiteres Mal Schluss nach dem Achtelfinal.
Der Mann aus Sursee sorgte nach der 1. Halbzeit jedoch für etwas Euphorie. Es stand tatsächlich 1:0 für die Schweiz! Ja, ja die Franzosen werden es in der zweiten Halbzeit schon noch richten ist ja klar. Die Schweizer geben aber immer noch mächtig Gas und hohlen einen Penalty heraus. 2:0 FÜR DIE SCHWEIZ. Denkste! Sie entschieden sich mit Rodriquez für einen Penalty auf das eigene Tor. Der verschoss in letzter Zeit nämlich immer… …und tat es natürlich auch dieses Mal. Nun wendete sich das Blatt. Innert kürzester Zeit stand es 2:1 für Frankreich. Die Überlegenheit nun in die Gesichter der Franzosen gemeisselt. Da ist es dieses überhebliche Lächeln eines Weltmeisters… …und es endet nicht. Paul Pogba -der kein Bier beziehungsweise kein Alkohol trinken darf oder will- schiesst das vielleicht schönste Tor dieser EM. Uff, eine Granate ins Eck, da hätte ich verstanden, wenn selbst ein Keeper den Kopf einziehen würde. Hängende Köpfe beim Publikum im Stadion und beim Public Viewing wahrscheinlich in der ganzen Schweiz. Man hadert und versteht nicht warum Rodriquez diesen Penalty treten durfte. Das war’s! Wieder einmal! Ein taktischer Fehler der Mannschaft und des Trainers. Der Schweizer Trainer versuchte es noch mit Einwechslungen wieder einmal zu spät meinen einige. Doch irgendwie scheinen die Franzosen ihre Überheblichkeit nicht durchziehen zu können und die Schweizer nehmen das Herz in die Hand eine weitere schwache Phase des Gegners auszunutzen. Der Mann aus Sursee trifft mit Hilfe der Eingewechselten Fasnacht und Mbabu zum Anschluss, nur noch 2:3! Nicht genug kurze Zeit später trifft der ebenfalls eingewechselte Gavranovic, doch oh je ein Déjà-vu. Er stand schon wie gegen Wales im Abseits. Dieses Tor muss doch auch regulär getroffen werden dachte er sich wohl und schoss die Schweiz kurz vor Schluss der regulären Spielzeit in das Fussballglück und zum zweiten Déjà-vu. Schon im Match vorher glichen die Kroaten gegen Spanien die ebenfalls zwischenzeitlich 1:3 hinten lagen aus und erzwangen eine Verlängerung. Da war aber Schluss Die Spanier entschieden das Spiel mit 5:3. Nun die Schweizer überstanden die Verlängerung und es ging ins Penaltyschiessen. Diese Art von Lotterie die noch nie zu Gunsten der Schweiz ausging. 1954 schafften es die Schweizer in einen Viertelfinal (ohne Penaltyschiessen). Es wäre historisch aber eben. Wie gut wir sind im Treffen auf elf Metern sahen wir ja bereits während der regulären Spielzeit.
Der Krimi beginnt und die Schweizer beginnend, treffen fünfmal. Also muss der letzte Franzose auch erfolgreich sein. Mit Kylian Mbappé schiesst zum Schluss einer der Besten. Ich sage noch er könnte zur tragischen Figur für Frankreich werden… …und er schiesst… …und Yann Sommer… …hääält! DIE SCHWEIZ STEHT IM VIERTELFINAL!
Was ums Himmels Willen ist da in dieser Nacht geschehen?!
Immer noch kein grosses mitgrölen bei der Hymne jedoch die Hand auf dem Herzen und so konnten sie es in die Hand nehmen als es wichtig wurde.
WAS HAT DIESER COIFFEUR IHNEN NUR ZUGEFLÜSTERT?
Hymnen, Nationalstolz und Selbstvertrauen
Einige tun sich immer noch schwer mit der Nationalmannschaft. Elf Schweizer stehen in der Reihe, wenn die Hymne ertönt. Viele davon müssen immer wieder beweisen, dass sie Schweizer sind. Die Namen verraten, sie sind jedoch niemals Eidgenossen. Einige Zuschauer träumen vielleicht davon sie würden alle echte Schweizer Namen tragen und auch aussehen wie echte Schweizer. Doch genau diese Mentalität würde nicht ausreichen sich überhaupt für ein Fussballendspiel zu qualifizieren. Dies würde in der heutigen Zeit nicht einmal mehr reichen um die Schweizer als Volk noch wahrzunehmen.
Hochmut ist so gar keine Schweizertugend lieber jammern und sich als Opfer in der globalen Welt sehen?! Also nichts als logisch, wenn da einer mit fremdem Namen eine grosse Klappe führt und nicht liefert was verlangt wird, dass derjenige sicher kein typischer Schweizer sein kann. Genau hier verbirgt sich bei mir aber eben auch eine Arroganz. Die ganz typisch schweizerische. Eine Tugend ist auch die Neutralität und so sind alle die das Spiel auf einem ausländischen Sender schauten, vielleicht die einzig echten Schweizer. Keine dummen Stammtisch Kritiken. Sachlich kompetent. Das sind ja aber sicher dann auch die Fans, die sich nicht äussern wie die Elf auf dem Platz sich während der Hymne zu verhalten habe.
Eigentlich habe ich wirklich keine Ahnung von Fussball, gebe ich zu. Für mich war auch nicht bewusst das Rodriquez keine gute Option war ich verfolge den Fussball nebst Endspielen in der Schweiz und als FC Thun Saisonkartenbesitzer zurzeit sogar nur Challenge League orientiert. Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass das Quäntchen Glück bei der Schweizer Nati zuletzt doch immer am Selbstvertrauen scheiterte. Wenn das Selbstvertrauen beim Gegner stimmte, vielen die Schweizer auseinander. Egal wie stark der Gegner wirklich war. Die Italiener liessen keine Schwäche zu. Deshalb vielleicht diese Überlegenheit.
Wer erinnert sich nicht an die WM 2006, Achtelfinal gegen die Ukraine. Das Penaltydebakel. Die Ukrainer die bessere Mannschaft? Wohl kaum es siegte hingegen das bessere Selbstbewusstsein.
Ich erinnere mich an die WM 2014. An das Gruppenspiel gegen Frankreich. Für mich das Beispiel schlecht hin was Selbstbewusstsein ausmachen kann. Olivier Giroud trifft mit hohem Bein Steve von Bergen am Kopf. Schnittwunde nahe beim Auge. Das muss die rote Karte sein. Es gab glaub ich nicht einmal Gelb. Diese Aktion steigerte Girouds, der danach noch mehr Narrenfreiheit genoss und den Franzosen ihr Selbstvertrauen, während die Schweizer komplett auseinanderbrachen.
Alle freuten sich über die Führung in der ersten Halbzeit. Doch die meisten waren auch realistisch und dachten die Franzosen drehen schon noch auf. Es schien aber doch, dass «les Bleus» auch bei Beginn der zweiten Halbzeit nervös wirkten. Das Selbstvertrauen gaben ihnen dann ausgerechnet die Schweizer und man sah sich plötzlich wieder im bekannten Fahrwasser. Doch diesmal scheinen die Schweizer gemerkt zu haben, dass es eben doch nicht so gut bestellt war mit dem Selbstbewusstsein der Franzosen. Als dann alle Schweizer ihren Penalty verwerteten und Kylian Mbappé antrat sagte mir eine innere Stimme jetzt kann es sein, dass Frankreich nach Hause geht. Er wirkte während der Partie angeschlagen und wenig souverän. Der Rest ist Geschichte. Auch in Frankreich wird nicht nur über Fussball geredet, sondern über Diven, schlechte Trainerleistung, Rassismus usw. Dasselbe gilt auch für andere Nationen. Natürlich oft wenn die Siegerstrasse verlassen wird.
Ich kann es aber jetzt nicht verkneifen noch meine persönliche Feindseligkeit preiszugeben. Die habe ich nämlich auch. Wohl alle. Frankreich gehört seit 2014 nicht mehr zu den Mannschaften denen ich neben der Schweiz noch die Daumen drücke. Rassismus hin oder her. Eine einzige Person reicht dazu: Olivier Giroud! Er ist mein Feindbild schlecht hin. Er verkörpert bei mir eine Arroganz die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Ganz ehrlich ich hoffte eigentlich, das er derjenige wäre der den Penalty verschiessen würde.
Ich weiss wie deine Welt zu funktionieren hat, damit sie funktioniert
Mit dieser Fussballgeschichte die im Juli ja noch weiter geht habe ich eigentlich schon den Schluss des Monats geschildert. Doch genau der Sport und gerade der Fussball sind ein Bild unserer Gesellschaft. Es ist die globale Verbreitung unseres Denkens.
Parallelen zu diesem gesamten Monat die noch immer von Corona bestimmt wird aber auch vom Klimawandel der uns gerade auf Sicht nach Nordamerika mit dieser unsäglichen Hitze wieder an weitere Probleme erinnert. Wir alle noch so studiert noch so Weltoffen haben die Wahrheit noch nicht erkannt. Es ist so einfach als aussenstehender zu fordern, man hätte es anders machen sollen. Genau dort kommt dann eben auch der Frust, wenn der andere besser weiss was ich zu tun habe. Das betrifft zum Beispiel gerade unsere letzten Abstimmungen. Selbe artete mit Drohungen beider Ansichten aus.
Was Menschen als sozial oder ethisch ansehen wird heute gerne in gescheiten Main Stream verpackt. Die Impfskeptiker werden grossflächig für die nicht aufhörende Pandemie verantwortlich gemacht. Auch werden alle als dumm und unsozial dargestellt die vielleicht die eine oder andere Verschwörungstheorie nicht mit Blödsinn abtun. Wer nicht die grosse Gefahr hinter der Pandemie sieht, weil er auf andere Experten hört, die dann meist als nicht kompetent genug abgestempelt werden. Der hat keine Ahnung von dieser Welt. Am schlimmsten sind die, die nicht jedes Coronaopfer betrauern wollen. Weil es nach wie vor noch andere schreckliche Schicksale gibt, für die es Wert wäre eine Kerze anzuzünden.
Mit den «Dummen» die sich ja des Geldes wegen trotzdem immer durchsetzen wird unsere Welt zugrunde gehen.
DIE ANDEREN MÜSSEN IHR LEBEN ÄNDERN ICH HABE ES GETAN UND WÜRDE DIE WELT RETTEN WENN EBEN GENAU DIE ANDEREN DIES AUCH EINSEHEN WÜRDEN.
Das lasse ich so für den Juni stehen.
Kommentar schreiben